Daddy schwuler film stuttgart

daddy schwuler film stuttgart

Angekündigt wurde der Film doch schon vor etlichen Jahren, oder? Es kann sein, dass Sie das mit einem zweiten Projekt verwechseln. Eine Zeit lang sah es nämlich so aus, als würde es noch einen anderen Film über Tom of Finland geben. Das war ein bisschen verwirrend, und selbst innerhalb der Branche hatten viele es nicht auf dem Schirm, dass es da um zwei verschiedene Projekte ging.

Aber ich hatte den langen Atem, deswegen sitzen wir nun hier. War es für Ihren Film zwingend nötig, offiziell die Nutzungsrechte an den berühmten Zeichnungen zu haben? Ja und nein. Einerseits war mein Gedanke immer, dass ich keinen Film nur für Fans von Tom of Finland drehen wollte, denn so berühmt seine Bilder auch sind, haben trotzdem viele Menschen sie noch nie gesehen.

Und die sollten etwas von meinem Film haben. Deswegen sollten die Bilder nicht im Vordergrund stehen. Aber andererseits hätte es sich falsch angefühlt, den Film zu drehen, ohne die Rechte zu haben. Nicht dass ich die Geschichte nicht hätte erzählen können, ohne sie zu zeigen, doch das hätte sich angefühlt wie Piraterie oder so.

Das stimmt, sie wurden zum Bestandteil der Erzählstruktur. Das hat sich zum Teil erst während des Drehens ergeben. Ich habe erst mit der Zeit wirklich verstanden, wie viel diese Bilder auch über das Leben von Tom of Finland alias Touko Laaksonen erzählen. Sie sind zwar erotische Fantasien, aber direkt beeinflusst von dem, was er erlebt hat.

Wie viele Freiheiten konnten Sie sich herausnehmen was die Lebensgeschichte von Laaksonen angeht?

Daddy schwuler film: die besten produktionen für stuttgarter

Aber natürlich sprechen wir nicht von einer Dokumentation, sondern von einem Spielfilm, und da muss man schon mal kreativ werden. Was die Jahreszahlen angeht, weichen wir aus dramaturgischen Gründen immer mal wieder von der Realität ab. Den Alltag musste ich mir also ausdenken.

Doch alle Eckpfeiler stimmen, und auch die verrücktesten Szenen, die wie erfunden wirken, haben sich tatsächlich ereignet. Wir zeigen im Film eine Poolparty, während Toms Kalifornien-Aufenthalt, die von zehn amerikanischen Polizisten gesprengt wird, die exakt so aussehen, als seien sie der Fantasie von Tom of Finland entsprungen.

Ist wirklich passiert. In der Realität waren es sogar noch mehr Cops, doch unser Budget reichte nur für zehn. Wie steht es um die Liebesgeschichte? War er tatsächlich all die Jahre mit seinem Lebensgefährten zusammen? Ja, die beiden waren 28 Jahre ein Paar, was ich unglaublich interessant und spannend finde, gerade in Anbetracht der hypersexuellen Bilder von Tom of Finland, die ja letztlich Sinnbild der Polygamie sind.

Aber ja, trotz des Altersunterschieds von zwölf Jahren und diverser Eifersüchteleien waren Tom und Veli bis zu dessen Tod ein Paar. Damals wurden zwei Todesanzeigen veröffentlicht: eine von Velis Familie und eine von dem Restaurant, in dem er gearbeitet hat. In beiden wird Tom, also Touko, nicht einmal erwähnt — ist das nicht furchtbar?

Dieses Versteckspiel, das damals für schwule Männer noch an der Tagesordnung war, fängt Ihr Film sehr eindrücklich ein Manches Detail habe ich sogar erst erfahren, als der Film längst im Kasten war.