Gay club mannheim wien
Über Wien scheint derzeit ein Regenbogen zu hängen. Pünktlich zu den diesjährigen Mega-Events, dem Life Ball, der am Sie stehen bzw. Und andere Städte wie München ziehen bereits nach. Da schau her! Endlich hat Wien mal wieder was erfunden, was woanders nachgemacht wird. Natürlich kostet die Installation Geld.
Aber ist es wirklich angebracht, sich angesichts diverser unnötiger Ausgaben der Stadt über eine solche — ja politisch und menschenrechtlich sinnvolle — Aktion aufzuregen? Vassilakou sieht in den Ampelpärchen zudem ein Plus für den Wien-Tourismus. Fähnchen aus allen möglichen Ländern Europas werden im derzeit eisigen Wind Wiens gewedelt.
Durch sie hat sich der ESC ein wenig verändert. Und irgendwie auch Wien. Die Perücke, das Make-Up, der Bart, die Grazie — das sind sicher nicht einfach popkulturelle Attitüden einer Kunstfigur, sondern durch und durch Verkörperungen von Vielfalt und Ambivalenz in Bezug auf Geschlecht und Begehren.
Lesetipp zum ESC bzw. Unvergesslich aber machte ihn die berührende Rede des Life-Ball-Gründers und -Veranstalters Gery Keszler, der am Abend des Mai zum ersten Mal öffentlich davon sprach, dass er selbst von HIV betroffen ist, und zwar seit Anfang der 80er-Jahre, als einer der ersten in Österreich.
Die Stimme blieb ihm weg, als er sich selbst als HIV-positiv outete — und es ist bis heute ein Outen, welches sich viele Betroffene aus Angst vor Ausgrenzung und Benachteiligung nicht trauen, wodurch viel Lebensenergie in die Verheimlichung der Infektion gesteckt wird. Mit bewegenden Worten nahm der Gay-Aktivist Bezug auf die Vorurteile, die seit Jahren laut werden gegen Events wie den Life Ball.
Aber er wisse nicht, ob er die dazugehörige pompöse Gala in der Hofburg nächstes Jahr brauche.
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HIV floriere an vergessenen Orten, sagte Charlize Theron, eine der vielen Weltstars unter den Gästen an dem Abend, in ihrer Rede. Aber auch in unseren Gesellschaften, und zwar gerade dort, wo Formen von Begehren und Sexualität, die nicht dem Mainstream entsprechen, tabuisiert sind, wo durch Verstrickungen in Angst und fehlendem Selbstwert sowie gesellschaftliche Ignoranz Präventionsbotschaften nicht greifen können.
Auch wenn der Kommerz und die fette Party, die Dekadenz und Oberflächlichkeit, die mit solchen Events einhergehen, oft die eigentliche Botschaft übertünchen, so stehen sie dennoch mit all ihren positiven Auswirkungen Plakate, Öffentlichkeit, Spenden, Reden, die zum Innehalten anregen als Veranstaltungen mit höchst sinnvollen Zielen und Absichten da.
Ich wünsch mir kein Feiern, keine VIP areas Der Life Ball gehört seit 23 Jahren zu Wien. Der Effekt, den er über diese vielen Jahre auf Wien hat, ist nicht geringzuschätzen. Conchita Wurst bewirkte durch ihren ESC-Sieg , dass viele Menschen aus Österreich, einem Land, das mit rechts-konservativem Gedankengut stellenweise tief durchzogen ist und an LGBT-Akzeptanz noch leicht zu überbieten ist, stolz auf eine Dragdiva mit Bart sind.
Und lesbischwule Ampelpärchen erübrigen zwar keine Gleichstellungspolitik, aber bewirken vielleicht, dass der ein oder die andere nicht erst bei Stufe Rot stehenbleibt und innehält! Grünes Licht für LGBT-Akzeptanz in Wien?! Foto: Katharina Payk. Katharina Payk. Share this.
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