Schwul hamm salzburg
Ihr Ziel: Eine Kirche "ohne Angst". Wir sprechen mit der Grazer Dogmatikerin Gunda Werner und der Wiener Religionspädagogin Andrea Lehner-Hartmann über die theologischen Grundlagen der Debatte. Ihr Fazit: Die theologische Anthropologie des kirchlichen Lehramtes hat durch die Initiative OutInChurch die Chance, Machtgefüge, Vertuschungsstrategien und hierarchische Einschreibungen zu überwinden.
Foto: outinchurch. Approval required! Download als MP3. Podcast vom Februar Gestaltung: Franziska Libisch-Lehner. Mehr als nicht heterosexuelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der katholischen Kirche Deutschland haben sich im Zuge der Initiative OutInChurch geoutet. Aber was bedeutet es, als nicht binäre Person für die katholische Kirche zu arbeiten?
Die Podcast-Folge bespricht auch, was hinter dem Vorwurf der "Gender-Ideologie" steckt sowie die katholische Anthropologie. Geladen sind die Wiener Religionspädagogen Andrea Lehner-Hartmann und die Grazer systematische Theologin Professorin Gunda Werner. Und die erste Frage richte ich gleich an Professor Werner: Sie begleiten die Initiative auch als Mitautorin des gleichnamigen Buches, das im Frühjahr im Herder Verlag erscheinen wird.
Schwules hamm: alles was du wissen musst
In der im Jänner erschienen Dokumentation, die via ARD ausgestrahlt wurde , fordern die Mitarbeitenden der Kirche, ohne Angst offen leben und arbeiten zu können. Es wird sogar teilweise von Suizidversuchen, suizidalen Gedanken, Ängsten, Konstrukten erzählt, um sich das Leben als queere Mitarbeiterin oder Mitarbeiter zu erleichtern.
Wie ist es dazu gekommen, zu diesem ganzen Buch, zu diesem ganzen Projekt? Hat sich das schon so lange aufgestaut? Das war der Auslöser für die Initiative. Dabei hat sich herausgestellt, dass das Ganze auch ein hoch theologisches Thema ist, bei dem es nicht nur um das Arbeitsrecht geht.
Das ist ja ein ganz wesentlicher Punkt, weil das Arbeitsrecht in Deutschland so gestaltet ist, dass es sogenannte Loyalitätsobliegenheiten gibt und Menschen, die queer sind, die also nicht in heterosexuell in Beziehungen leben, gekündigt werden können. Betroffen sind aber auch Menschen, die unehelich zusammenleben, sowie wiederverheiratet Geschiedene.
Das Thema ist damit deutlich weiter. Von daher kam die Idee für das Buch, da auch die meisten Betroffenen Theologen und Theologinnen sind und für die Kirche arbeiten. Daher braucht es auch eine theologische Begleitung, eine theologische Idee, eine theologische Auseinandersetzung.
Die Initiative selber hat ja ganz viel ausgelöst und es sind inzwischen über Diese Unterschriften werden dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz in der Frühjahrsvollversammlung im März übergeben, zusammen mit dem Manifest und mit den Forderungen. Jetzt haben sie Also stimmt dann dieser Vorwurf gar nicht?
Werner: "Die Frage ist ja immer, wie man betroffen ist. Das wäre jetzt meine Antwort dazu. Von den Queer war aber auch bis in die 80er, 90er-Jahre hinein ein Schimpfwort, vor allem für Schwule, aber auch für Lesben. Deren Bewegung hat dann dieses Wort 'queer' für sich aufgenommen und positiv umgedeutet und gesagt: 'Ja, genau, wir sind anders und wir sind bunt und wir leben ein anderes Leben.